Startschuss für die Gartensaison!
Ein kleiner Überblick von Gärtnermeister Jörg Herrhammer
Was steht an in den nächsten Wochen? Rasen, Stauden, Gehölze, Boden brauchen alle im Frühjahr ihre ganz spezielle Zuwendung – glücklicherweise nicht alle gleichzeitig, denn sonst würde die erste Gartenarbeit des Frühjahrs schnell in Stress ausarten. Aber dennoch sollten die einzelnen Arbeitsschritte nach dem Winter gut und am besten durch den Fachmann geplant sein, damit kein Bereich zu kurz kommt. Mit Blick auf das Wetter heißt die grobe Richtlinie: Frostfrei sollte es sein. Stauden werden zu intensivem Wachstum und üppiger Blütenpracht angeregt.
Ran an die Staude
Weit oben auf der To-do-Liste für das Gartenfrühjahr steht das Zurückschneiden von Stauden. Diese werden im Herbst lediglich ausgeputzt, das heißt, es werden alle Pflanzenteile beseitigt, die nicht mehr schön sind. Der Rest setzt noch ein paar Wochen oder auch Monate dekorative Akzente, bevor es im Frühjahr an den kräftigen Rückschnitt geht.
Eine weitere Frühjahrsaufgabe in Sachen Staude ist das Teilen. Blühfaule oder kurzlebige Arten werden so zu intensivem Wachstum und üppiger Blütenpracht angeregt. Um Lücken in den Pflanzungen zu vermeiden, auf denen sich Unkräuter ungehemmt vermehren können, sollten Pflanzen, die den harten Winter nicht überstanden haben, zügig ersetzt werden.
Noch vor dem Rückschnitt der Stauden muss der Gehölzschnitt eingeplant werden. Hier ist der Profi gefragt. Gehölze können durch falschen Rückschnitt aus der Form geraten, dies ist meistens nur schwer wieder zu korrigieren. Bis etwa Ende März ist dafür Zeit, damit Bäume und Sträucher, wenn der Frühling endlich voll da ist, kräftig durchtreiben können. Auch hier gilt: deutlich und dauerhaft sollte das Thermometer nicht mehr unter den Gefrierpunkt sinken. Beim Rückschnitt von sommerblühenden Sträuchern (z. B. Rosen, Buddleia) kann man durchaus beherzt zu Werke gehen. Je nach Art und Sorte müssen die Hälfte bis zwei Drittel der oberirdischen Pflanze weichen, denn ein kräftiger Rückschnitt bewirkt einen kräftigen Neuaustrieb. Frühjahrsblüher wie Flieder und Forsythien kommen hingegen erst nach der Blüte an die Reihe.
Unterirdische Pflege
Nicht nur über der Erde braucht der Garten nach der Winterpause Zuwendung. Auch der Boden will aus dem Winterschlaf geholt werden. Ist er verdichtet, sollte er gelockert werden. Noch wichtiger aber ist die Düngung, damit die Pflanzen mit frischen Nährstoffen richtig durchstarten können. Hier weiß der Fachmann, welche Mittel zu welchen Gegebenheiten passen.
Sattes Grün
Dem Rasen sollte im Frühling verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet werden – allerdings nach Gehölz- und Staudenschnitt, denn erst muss das Gras einmal wachsen, bevor es gepflegt werden kann. Und das Wachstum setzt erst bei einer Bodentemperatur von rund zehn Grad ein. Zur Frühjahrskur für den Rasen gehört das Vertikutieren. Dabei wird die Grasnabe mit eng nebeneinander liegenden Klingen millimetertief eingeritzt. So werden Rasenfilz und Moose aus dem Rasen entfernt, der Boden belüftet und die Gräser durch das Anschneiden der Wurzeln zu stärkerem Wachstum angeregt. Kahle Stellen können anschließend eingesät werden. Mineraldünger sorgt dafür, dass schnell Nährstoffe zur Verfügung stehen. Moosbildung, die durch ungünstige Standortbedingungen oder Lichtmangel bedingt sind, können durch Vertikutieren allerdings nicht verhindert werden.
Zwiebelpflanzen
Während Gehölze, Stauden und Rasen erst allmählich in Schwung kommen, haben viele Zwiebelpflanzen ihre Blüte schon hinter sich. Tulpe, Narzisse, Krokus und Co. haben die ersten Farbtupfer in den noch winterlichen Garten gebracht, werden aber nach der Blüte schnell unansehnlich. Dennoch ist hier Geduld gefragt, erst wenn das Grün ganz verwelkt ist, darf es aus dem Boden gezogen werden. Denn während nach der Blüte oberirdisch nur noch das Laub zu sehen ist, wird im Boden bereits die neue Zwiebel angelegt. In dieser Zeit sollten Zwiebelpflanzen gedüngt werden, damit sie ihrer Aufgabe als Vorboten des Frühlings auch im nächsten Jahr wieder gerecht werden können.“