Rosige Aussichten
Viele Sorten blühen den Sommer hindurch, mit herrlichem Duft.
Kaum sind Pfingstrose und Rhododendron verblüht, beginnt die große Zeit der Rosen. Jetzt ist noch Zeit zum Pflanzen und bereits eingewachsene Exemplare beginnen nun mit ihrer Prachtentfaltung. Der Gärtner von Eden Jörg Singer erklärt Wissenswertes rund um die Königin der Blumen.
Die Vielfalt in Sachen Rosen ist für den Laien kaum zu überblicken. Es gibt sie als Bodendecker, Strauch- oder Kletterpflanze, und Rambler ranken sich sogar auf bis zu schwindelerregende 20 Meter in Bäumen hoch. Wer auf die Königin unter den Blumen in seinem Garten nicht verzichten möchte, tut gut daran, sich fachkundig beraten zu lassen. „Nicht jede Rose eignet sich für jeden Standort, Wuchs- und Blühverhalten können ebenso wie die optimale Pflege von Sorte zu Sorte recht unterschiedlich sein“, erklärt Jörg Singer.
Orientierungshilfe
Wer jetzt zum Start in die Rosenblühsaison seinen Garten noch um die eine oder andere dornige Schönheit bereichern möchte, muss auf so genannte Containerrosen zurückgreifen. Das sind Pflanzen, die mit Wurzelballen und im Topf – oder Container – angeboten werden. „Diese Containerrosen sind, anders als die wurzelnackten Pflanzen, die man im Herbst bekommt und pflanzt, in der Gärtnerei vorgetrieben und können problemlos kurz vor oder auch während der Blüte noch umgepflanzt werden“, so Gärtner von Eden Jörg Singer.
Bei der Sortenwahl empfehlen die Experten, unabhängig von Wuchsform und Blütenfarbe, auf Rosen mit ADR-Siegel zu setzen. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, bei der Neuzüchtungen auf Herz und Nieren, und das heißt bei einer Rose auf ihre Resistenz gegen Schädlings- und Pilzbefall, geprüft werden. Besteht eine Sorte diese strengste aller Sichtungen, bekommt sie das begehrte Siegel verliehen, das „eine wertvolle Hilfe bei der Sortenwahl darstellt“, finden die beiden Gartenexperten. Dass Rose nicht gleich Rose ist, zeigt sich natürlich auch an den Blüten. Nicht nur Größe, Form und Farbe unterscheiden sich, auch die zeitliche Abfolge der Blütenpracht kann je nach Sortenwahl sehr unterschiedlich ausfallen. Es gibt Rosen, die nur einmal pro Saison, dann aber sehr üppig blühen, andere tragen bis spät in den Herbst hinein Blüten, allerdings in überschaubarer Zahl. Und schließlich gibt es auch noch mehrfach blühende Sorten, die ihre bunte Pracht in Intervallen zwischen Juni und Oktober hervorbringen. Voll im Trend liegen derzeit übrigens Duftrosen, hat Gartenexperte Jörg Singer beobachtet.
Lüften und putzen
Was den Standort angeht, lieben es Rosen sonnig, aber luftig. Am liebsten schlagen sie Wurzeln in lehmig-humosen, lockeren Böden. „Besonders dankbar sind Rosen für einen Standort mit leichtem Luftzug“, weiß Jörg Singer. „Die Luftbewegung sorgt dafür, dass die Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen. Das stärkt die Rosen gegen Pilzbefall.“ Dank ihrer Wurzeln, die tief ins Erdreich vordringen, verkraften Rosen im Allgemeinen auch längere Trockenperioden gut, ohne dass sie ständig gewässert werden müssen. „Anders ist das natürlich bei Topfrosen“, so der Edengärtner. „Wer Rosen im Topf kultiviert, muss darauf achten, ihnen ausreichend Wasser, aber auch Nährstoffe in Form von Dünger zu bieten. Außerdem sollte man hier immer darauf achten, dass die gewählten Sorten nicht zu starkwüchsig sind.“
Die Rosenschere sollte während der Blühsaison übrigens nur zum Einsatz kommen, um verwelkte Blüten auszuputzen. Der eigentliche Rosenschnitt steht im Frühjahr an, bevor die Pflanzen durchtreiben.
Einige wertvolle Tipps zum Rosenschnitt, finden Sie auf der Seite „Mut zum Rosenschnitt“.