Klein, aber fein!
Ein schöner Garten ist keine Frage der Größe.
Wer wünscht ihn sich nicht: Einen Garten, in dem man laue Sommerabende in vollen Zügen genießen und mit Freunden oder Familie gemütlich zusammensitzen kann. Doch es muss nicht immer gleich ein großer Garten mit riesiger Rasenfläche und Schwimmteich sein.
Die Größe von Neubaugrundstücken hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen, gleichzeitig stiegen die Preise für Bauland erheblich an. Das ist wohl einer der Hauptgründe, warum es gerade in unmittelbarer Stadtnähe immer mehr kleine Gärten gibt. Doch auch diese haben durchaus ihren Reiz und können trotz ihres begrenzten Raums zum ganz persönlichen Gartenparadies werden.
Mit sorgfältiger Planung, gestalterischen Tricks und den richtigen Pflanzen werden auch kleine Gärten zu wahren Paradiesen. Gartengestalter Jörg Herrhammer Gärtner von Eden aus Heimenkirch gibt Profitipps, wie auch kleine Gärten ganz groß rauskommen:
Frühzeitige Planung
„Die Grundvoraussetzung für einen kleinen Garten, der lebendig und durchdacht zugleich sein soll, ist eine frühzeitige Planung“, weiß Jörg Herrhammer aus Heimenkirch. Wer sich rechtzeitig um eine Gartenplanung bemüht, vermeidet nicht nur grobe Planungsfehler, sondern kann auch bares Geld sparen. Hierbei helfen professionelle Gartengestalter, die in einem umfassenden Beratungsgespräch neue Gärten auf den Weg zum persönlichen Traumgarten bringen oder bestehende Gärten nach den Vorstellungen des Gartenbesitzers sinnvoll weiterentwickeln können.
„Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass kleine Gärten gar nicht mehr als abgetrennter Gartenbereich verstanden werden, sondern viel eher als zusätzlicher Wohnraum“, erklärt der Gartenbaumeister. Folglich spielt das Design bei der Terrassen-Möblierung oder der Bodenbelag die Hauptrolle, die Pflanzen wirken dabei unterstützend und unterstreichen den gestalterischen Ansatz“, beschreibt das Mitglied der Gärtner von Eden den neuesten Trend im kleinen Garten weiter.
Rückzugsort für alle – ein kleiner Garten als zusätzlicher Wohnraum
Doch unabhängig von aktuellen Gartentrends sollte zunächst überlegt werden, wie und von wem der Garten genutzt wird. Dabei gilt es, die Wünsche und Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu berücksichtigen. Soll der Garten als Spielwiese für die ganze Familie genutzt oder als ruhige Wellness-Oase gestaltet werden? Wird ein geradliniger Designer-Garten gewünscht oder eine naturnah wirkende Anlage? „Diese Erkundungsgespräche sind ein sehr schöner Teil meiner Arbeit, weil hier gemeinsam mit den Kunden die ersten Bilder vom Garten entstehen“, erzählt Jörg Herrhammer.
Neben den Wünschen des Gartenbesitzers sind insbesondere die Lage und Exposition des Gartens in die planerischen Überlegungen einzubeziehen. Die individuelle Atmosphäre und Stimmung des Ortes sollten erfasst werden und in die Gartengestaltung einfließen, ja, wenn möglich, sogar noch gesteigert werden. „Besonders bei kleinen Gärten ist es wichtig, dem Auge die Möglichkeit zum Wandern zu geben, also unterschiedliche Punkte zu bieten, zu denen der Blick schweifen kann“, so der Gartengestalter aus Heimenkirch.
Gewusst wie
Damit der kleine Garten ganz groß rauskommt, gibt es ein paar einfache Tricks, die ihn optisch vergrößern. „Wasserflächen, die Betonung von Sichtachsen, aber auch das Anbringen von Spiegeln sind sehr reizvoll und sorgen optisch für mehr Größe“, erklärt Jörg Herrhammer. „Begrenzungen wie Hecken, Mauern und Zäune sorgen für eine optische Tiefe“, so der der Gartenexperte weiter. Zusätzlich können diese Elemente als Rahmen für verschiedene Funktionsräume wie einen Ruhebereich zum Entspannen oder einen Spielbereich für Kinder genutzt werden. In kleinen Gärten stellt sich so schneller das Gefühl von Heimeligkeit und Geborgenheit ein als bei einem großen Grundstück.
Die Bepflanzung in kleinen Gärten sollte mit viel Sorgfalt erfolgen. Hier hilft der Rat vom Profi. Er weiß, welche Pflanze wo ihre Wirkung über einen möglichst langen Zeitraum entfaltet. Auch hier gilt die Devise: Weniger ist mehr.
Die Gehölzauswahl sollte wohlüberlegt und auf wenige Arten reduziert werden, sonst wirkt der Garten schnell überladen. „Geometrische Formen wie Kugeln oder Pyramiden aus Immergrünen setzen individuelle Akzente und bringen Ruhe in den Garten“, empfiehlt Herrhammer. Auch große und kleine Naschkatzen können voll auf ihre Kosten kommen: Beerensträucher wie Brombeere oder Himbeere eignen sich hervorragend, um kahle Wände und Mauern zu beranken und sind in jedem Garten ein echter Hingucker.